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1305. Juli 5. o. O.

infra. oct. ap. Petri et Pauli III non. Jul. in die b. Procop. conf.

Berwicus, Erbrichter der Stadt Sagan, theilt dem Magister Konrad, Dr. decr. und Offizial der Breslauer Domkirche, mit, dass, nachdem in dem zwischen dem dortigen Abte und dem weiland Schulrektor von Sagan, Johannes, vor Herzog Heinrich von Glogau und dem Archidiacon von Glogau verhandelten Rechtsstreite er von beiden Parteien zum Schiedsrichter ernannt worden, er unter Beirath der Konsuln und Aeltesten dahin entschieden habe, dass der Abt dem Schulrektor Nichts schuldig sei, als was derselbe durch besondere Dienste zu verdienen vermöge.

Aus dem Or. im Bresl. Staatsarch. Sagan August. 39 abgedr. bei Stenzel Ss. rer. Siles. I, 186 Anm. 1. An dem Or. hängt an Pergamentstreifen das beschädigte Siegel der Stadt, abgeb. bei Saurma schles. Städtewappenbuch Taf. IX. 110. lieber sonstige in jener Zeit häufige Schulstreite vgl. Wattenbachs Anm. 1 zu Cod. dipl. Siles. V, 83. Das Jahr beruht nur auf einer Konjektur des Archivrepertors, es ist das früheste Jahr, was angenommen werden kann, denn im Juli 1304 gebot Herzog noch nicht über Sagan, das er erst Ausgang Oktober dieses Jahres erbte, doch könnte ebensogut eins der nächsten Jahre in Frage kommen. Soviel steht fest, dass Bervicus am 7. Dez. 1310 als quondam scultetus bezeichnet wird.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.